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Für: medienpartner.münchen
Erschienen in "Entdecke Deutschland: 100 Touren zu Kultur, Geschichte und Natur" des DuMont Reise Verlag GmbH & Co. KG

Ein Refugium für Kunst und Kultur

Sanssouci – der Musentempel Friedrichs II.

"Ich kann den Krieg nicht leiden", sagte der große Feldherr und ließ sich Schloss Sanssouci bauen. Friedrich II. war eine widersprüchliche Persönlichkeit: genialer militärischer Führer und pflichtbewusster Staatsmann einerseits, begeisterter Musiker und Förderer von Kunst und Wissenschaft anderseits.

Glanz und Gloria – Disziplin, Drill und Militarismus führen zum Aufstieg Preußens vom kleinen Fürstentum zur europäischen Großmacht und das prunkvolle Neue Palais Friedrichs II. soll zeigen, dass er nun ein Großer ist. Er lässt das gewaltige Bauwerk nach dem Siebenjährigen Krieg errichten, als Denkmal seines militärischen Triumphs, als Symbol seiner neu gewonnenen Macht und als Beleg für die ungebrochene Kraft und Leistungsfähigkeit des preußischen Staates. Der König nennt es auch seine „Fanfaronade“, seine Prahlerei. Hier werden prominente Gäste in verschwenderisch ausgestatteten Zimmerfluchten untergebracht und in von Gold, Silber und Kristall überbordenden Sälen rauschende Feste gefeiert. Hier wird repräsentiert und die Größe Preußens und seines Herrschers demonstriert, hier wird der Kampf um Ruhm mit friedlichen Mitteln weitergeführt. Nur wohnen, das tut Friedrich II. hier selten. Wer dem musischen, der Kunst und den Wissenschaften zugeneigten Friedrich näher kommen will, muss vom Neuen Palais durch den Park zur Großen Fontäne spazieren und von dort über die Freitreppe mit ihren 132 Stufen zum Schloss Sanssouci hinaufsteigen. Das war sein liebster Zufluchtsort und ist wohl wie kein anderes Schloss mit seiner Person verbunden.

Schon 1744 hat Friedrich den Bau der Weinbergterrassen ...